Kunstsalon 2009

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28. Kunstsalon - 29. Januar 2009

Beim letzten Kunstsalon  2008 hatte uns Frau Claudia Tetzlaff von der KPM Berlin einen kurzen geschichtlichen Abriß über die KPM-Porzellanmanufaktur und ihre Produktpalette gegeben. Sie zeigte uns anhand von Schaustücken die verschiedenen KPM-Dekorationsformen und -austattungen.

Der erste Kunstsalon im Jahre 2009 beschäftigte sich mit dem historischen KPM-Porzellan. Der ausgewiesene Kenner und Experte Dr. Samuel Wittwer sprach

 

 am Donnerstag, dem 29. Januar 2009
über
„Im Zeichen des Zepters: Berliner Porzellan für die preussischen Könige“

Dr. Samuel Wittwer ist seit dem 1. Dezember 2008 der neue Schlösserdirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Er stammt aus der Schweiz, hat in Basel Kunstwissenschaft, Volkskunde und Allgemeine Geschichte des Mittelalters studiert. Zusätzlich genoß er dort eine Ausbildung zum Restaurator für keramische Materialien und Glas. Seit 1999 war er Kustos der keramischen Sammlungen und des KPM-Archivs bei der SPSG und des Landes Berlin. Er hat viele Ausstellungen konzipiert und begleitet, Seminare an der FU und TU Berlin geleitet und zahlreiche Vorträge über Porzellan aus Berlin und Meißen national und international gehalten.

 

29. Kunstsalon - 19. Februar 2009

Dr.Guido Hinterkeuser
sprach über das aktuelle und hochinteressante Thema:

„Zum Umgang mit Innenräumen in kriegszerstörten deutschen Schlössern seit 1945. Mit  einem Ausblick auf den Siegerentwurf  Franco Stella’s für das Berliner  Schloß / Humboldt-Forum“

Dr. Hinterkeuser, der in Köln, Bonn, Berlin und Florenz Kunstgeschichte, Italianistik und Geschichte studiert hat, promovierte 2002 mit einer hervorragenden Dissertation über das Berliner Schloß. Seither hat er mehrere Bücher  über das Thema geschrieben oder als Herausgeber verantwortet. Er untersucht neuerdings die Möglichkeit der Rekonstruktion der zerstörten Innenräume des Berliner Schlosses und  beschreibt die Erfahrungen - positive und negative -, die andernorts mit dem Wiederaufbau und der Rekonstruktion von  zerstörten Residenzschlössern gemacht wurden.

Er präsentierte und analysierte in seinem Vortrag auch den Siegerentwurf  Franco Stella’s vor dem Hintergrund der Wiederaufbauerfahrungen.

Seit 2004 arbeitet er für die „Gesellschaft Berliner Schloß“ an der wissenschaftlichen Rekonstruktion des Schlosses und seiner Fassaden.

 

30. Kunstsalon - 5.Oktober 2009

nach der Ferienzeit kamen auch die kulturbeflissenen Berliner erholt in die Stadt zurück, um sich nun mit Gusto auf das vielfältige Kulturangebot zu stürzen und die Neuheiten (z.B das Neue Museum, Neuinszenierungen von Opern und Theaterstücken, das Art Forum 2009) kennenzulernen und tatkräftig zu fördern.

Auch die erregte Diskussion um den Wiederaufbau des Berliner Schlosses und seine Nutzung ging weiter, obwohl schon 2002 und dann 2007 eindeutige Beschlüsse vom Bundestag und dem Land Berlin gefasst wurden, ab 2010 mit dem Schloßbau in der Kubatur des zerstörten Stadtschlosses und mit drei historischen Fassaden zu beginnen. Franco Stella’s Entwurf ist ausgewählt worden und unter dem Titel „Humboldt-Forum“ sollen die Sammlungen des Ethnologischen und Asiatischen Museums aus Dahlem, Teile der Landesbliothek, der Humboldtuniversität und eine Agora dort einziehen. Wie kann das funktionieren? Ist ein „innovatives Kultur- und Wissenszentrum, ein Erkenntis- und Begegnungsort der Welt, das Öffentlichkeit und Erfahrung im globalisierten 21. Jahrhundert  verbindet“ eine romantische Utopie?

Die Ausstellung „Anders zur Welt kommen“ im Alten Museum sollte das Ausstellungskonzept deutlicher machen. Nun hat Prof. Parzinger (mit Thomas Flierl) den theoretischen Unterbau  der Konzeption und die Grundlage für eine seriöse Diskussion in seinem neuerschienenen Buch „Humboldt-Forum Berlin. Das Projekt“ nachgeliefert.

Ich habe mich gefreut, daß

Herr  Prof. Dr. Hermann Parzinger

uns in einem Privatissimum die

 „Zukunftsperspektiven der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zwischen Museumsinsel und Humboldt-Forum im Berliner Schloss“

darlegte. Herrn Prof. Parzinger ist seit dem 01. März 2008 Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Von 2003 - 2008 war er Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts.

 

31.Kunstsalon - 19. November 2009

Im letzten Salon 2009 sprach

Dr. Hanns C. Löhr
über
„Die Sammlung Hermann Göring / aktuelle Fragen der Provenienzforschung“

Dr. Löhr hat gerade ein minutiös recherchiertes - und doch spannend zu lesendes - Buch geschrieben: „Die Kollektion Hermann Göring: Der eiserne Sammler, Kunst und Korruption im Dritten Reich“, Berlin 2009. An diesem Buch hat er vier Jahre gearbeitet, nachdem er 2005 das Buch  „Das Braune Haus der Kunst, Hitler und der Sonderauftrag Linz, Visionen, Verbrechen, Verluste“ herausgebracht hat. Der Führer und sein Reichsmarschall waren gierige Kunstsammler, die über den Kunsthandel, aber später hauptsächlich  über die Konfiszierung von Kunstschätzen in den besetzten Gebieten und durch Zwangsverkäufe ihre „Sammlung“  aufbauten. So ermittelte Hanns C.Löhr allein 1.789 Gemälde in Görings Sammlung. Hitler hingegen kam auf ca. 4.700!
Nach dem Ende des 2.Weltkrieges wurden die Kunstgegenstände weitestgehend  an die  Regierungen, Museen und Privatpersonen zurückgegeben. Doch gelten heute immer noch 330 Gemälde, 73 Skulpturen und 20 Wandteppiche als „verschollen“.
Die aktuellen Probleme der Provenienzforschung und der Restitution wurden von Dr. Löhr beleuchtet.

Dr. Löhr hat Geschichte und Philosophie in Hamburg und Bonn studiert. Er promovierte 1992 in Bonn über die Ursprünge des 1.Weltkriegs. Es folgte eine 10-jährige Tätigkeit als Journalist und Redakteur, u.a. für die FAZ. 2002 kehrte er an die Universität zurück ( FU Berlin, Arbeitsstelle für Kommunikationsgeschichte, Leitung Prof. Sösemann) und veröffentlichte die o.a. Bücher, wie auch die Bild-Datenbank  über Hitler’s Bilder für das geplante Museum in Linz,  in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum Berlin.

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