Kunstsalon 2013

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47. Kunstsalon - . 24.Januar 2013

Sehr geehrte, liebe Freunde des Kunstsalons,

im ersten Kunstsalon des Neuen Jahres konnten Sie einem Referenten wiederbegegnen, der uns schon im Februar 2009 – also vor fast vier Jahren - einen spannenden Vortrag über „Den Umgang mit Innenräumen in kriegszerstörten deutschen Schlössern seit 1945“ gehalten hat. Er arbeitet ja seit 2004 für die „Gesellschaft Berliner Schloß“ an der wissenschaftlichen Rekonstruktion des Schlosses und seiner Fassaden und ist auch als Berater und Gutachter für Franco Stellas Büro tätig. In seinem jüngsten Buch: „Das Berliner Schloß. Die erhaltene Innenausstattung“ (Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg 2012) berichtet er von Dokumenten, die 2007 auftauchten und belegen, daß das 1983 erworbene Gemälde von Jean-Antoine Watteau „Die Einschiffung nach Kythera“ 1926 schon einmal den Hohenzollern abgekauft wurde.

Dr. Guido Hinterkeuser.

sprach über das Thema

„Der Doppelverkauf von Jean-Antoine Watteau‘s Gemälde  Einschiffung nach Kythera und der lange Schatten der 19er-Liste“

Zur Historie: Zum Abschluß der Vermögensauseinandersetzungen zwischen dem Freistaat Preußen und den Hohenzollern wurde im Oktober 1926 ein Vertrag geschlossen, der nicht nur die Aufteilung von Immobilien und sonstigen Vermögenswerten regelte, sondern auch eine Liste mit 19 Positionen an Spitzenkunstwerken beinhaltete, für die sich der Staat ein Vorkaufs-bzw. Ankaufsrecht sicherte (darunter Watteau’s Gemälde Einschiffung nach Kythera und Der Tanz, Schadow’s Prinzessinnengruppe, Franz Krüger’s Paradebilder oder der Eberswalder Goldfund). Kurz darauf wurden 16 Positionen durch den Staat angekauft. Dieser Verkauf geriet wohl nach dem Krieg in Vergessenheit, sodaß zwei Positionen später ein zweites Mal an den Staat verkauft wurden: 1963zwei Silberpokale an das Kunstgewerbemuseum in West-Berlin und 1983, der weitaus spektakulärere Verkauf von Watteau’s Einschiffung nach Kythera an die West-Berliner Schlösserverwaltung. Im November 2012 scheiterten die Hohenzollern vor dem Berliner Landgericht, die Behauptung des Doppelverkaufs in Guido Hinterkeusers Buch (s.o.) verbieten zu lassen. Doch wie geht es weiter?.

 

48. Kunstsalon - . 25.April 2013

Sehr geehrte, liebe Freunde des Kunstsalons,

das Berliner Schloss hat uns im ersten Halbjahr 2013 weiter beschäftigt, was durch die geplante Grundsteinlegung im Juni und  den am 13.06. angekündigten Besuch des Schloss-Architekten Franco Stella zu einem Vortrag im Kunstsalon bestätigt wird. Der zuvor arrangierte Außen- oder Vororttermin in der Schlossbauhütte, bei dem die Modelle, die Arbeitsweise und auch schon fertige Figuren der zukünftigen Schlossfassaden zu sehen waren, lieferte eine gute Einstimmung für dieses Thema.

Herr Architekt Dipl.-Ing.

Manfred Rettig,

Vorstand und Specher der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum
hielt für uns einen Vortrag zum

Berliner Schloss-Humboldtforum

Herr Rettig war nach seinem Studium des Städtebaus und der Architektur bei der Oberfinanzdirektion Münster (Projekt-und Sachgebietsleiter),im Bundesministerium der Verteidigung (Referent für Krankenhaus-,Hochschul-und Museumsbau), am Bundesrechnungshof (Prüfer für große Baumaßnahmen des Bundes), im Bundesministerium für Bauwesen (Referatsleiter) und ab 1995 als Leiter des Umzugstabes Berlin beschäftigt. Dann folgten Stationen im Bundesministerium für Verkehr-,Bau-und Wohnungswesen (Ministerialdirigent für Bauwesen), in der Bundesbaugesellschaft Berlin mbH (Geschäftsführer und Sprecher) und seit November 2009 ist er der CEO der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum.
Nach dem Vortrag führte uns Herr Berthold Just durch die Schlossbauhütte.  Herr Just ist ausgebildeter Stukkateurmeister, Steinbildhauer und Controller im Handwerk. Von 2008-2011 leitete er die Kunstformerei (Gipsabgüsse) der Staatlichen Museen zu Berlin. Seit 2011 ist er der Leiter der Schlossbauhütte.

An diesem Abend konnten die noch vorhandenen Originale (Andreas Schlüter), Modelle und Rekonstruktionen für die drei barocken Außenfassaden, die den Schloßneubau historisch erlebbar machen sollen, begutachtet werden.

Vielen Dank an Frau Gabriela Volanti für die zur Verfügung gestellten Fotos vom Besuch der Schlossbauhütte.

 

49. Kunstsalon - . 13.Juni 2013

Sehr geehrte, liebe Freunde des Kunstsalons,

mit unserem Besuch in der Schloßbauhütte am 25. April d.Js. haben wir eine gute Verständnisgrundlage für einen Teil des zukünftigen Berliner Schlosses/Humboldtforum gelegt, nämlich die Rekonstruktion der drei historischen Fassaden.
Insgesamt wird die Rekonstruktion aber - nach dem politischen Willen des Bundestages von 2002 und 2007- ein Neubau mit neuen Inhalten werden. Die neue Aufteilung im Inneren des Gebäudes entspricht den Anforderungen der Nutzer (außereuropäische Sammlungen des Ethnologischen Museums, das Museum für Asiatische Kunst, Sonderausstellungen der Humboldt-Universität und die “Welt der Sprachen“ der Zentral-und Landesbibliothek).
Am 12.Juni 2013 wurde der Grundstein gelegt. Und am darauffolgenden Tag kam der Architekt, der als Sieger aus dem Architektenwettbewerb für das Berliner Schloss/Humboldtforum im November 2008 hervorging, zu uns:

Prof. Franco Stella,

sprach am Donnerstag, dem 13.Juni 2013

über  den

„Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldtforum“.

Prof. Stella stammt aus Vicenza/Italien, der Stadt des großen Palladio. Er studierte bis 1968 an der Architekturhochschule IUAV in Venedig. 1973 wurde er dort Dozent für Architekturgestaltung und ist seit 1990 Professor für Architektonisches Entwerfen an der Fakultät für Architektur der Universität Genua. Als Architekt sieht er sich als Vertreter des klassisch-modernen Rationalismus in einer Traditionslinie von Schinkel bis hin zu Mies van der Rohe. In der Vorbereitung und Realisierung des „neuen Schlosses“ arbeitet Franco Stella mit den Büros von Hilmer&Sattler und gmp zusammen. Sein „Traumschloss“ wird nun auch eine Kuppel erhalten, und damit ähnlicher dem Prachtbau Palladio’s, der Villa Rotonda!

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