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55. Kunstsalon - 21.Januar 2016
Prof. Dr. Frank Druffner,hielt den Vortrag „Max Beckmann malt einen nationalkonservativen Dichter und isst mit Ribbentrop zu Abend“.
Das Thema steht im Zusammenhang mit zwei aktuellen Berliner Ausstellungen. So öffnet die Ausstellung „Neue Galerie:Die Schwarzen Jahre. Geschichten einer Sammlung 1933-1945“
dem Besucher die Augen für die komplexen, teils verstörenden Vorgänge nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Sie belegt eindrucksvoll das Spektrum von
Handlungsmöglichkeiten, die sich den bildenden Künstlern in der Nazi-Diktatur boten. Anpassung und Verweigerung sind die Pole, zwischen denen sich die Künstler ihren Weg
suchen mussten. Die Berlinische Galerie hingegen geht in ihrer Ausstellung „Max Beckmann und Berlin“ dem sich verändernden Verhältnis von Beckmann zur deutschen
Kunstmetropole Berlin nach. Mit der Tatsache, dass sich dieser bedeutende Künstler –nach seiner Entlassung aus der Städel-Schule im April 1933 - als „entarteter“ Künstler in Berlin
niederliess, hängt auch dieser Vortrag zusammen.
Prof. Druffner studierte in Stuttgart, Paris und München Kunstgeschichte und Geschichte. Nach seiner Promotion (1994) war er wissenschaftlicher Assistent am Kunstgeschichtlichen
Institut der Universität Marburg, wo er 2001 habilitierte. Danach war er Ausstellungskurator am Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. 2003 kam er ans
Deutsche Literaturarchiv Marbach, wo er Leiter der Kunstsammlungen wurde. Max Beckmann‘s Gemälde, über das er sprechen wird, kam 2002 als Schenkung nach Marbach.
Seit Januar 2015 ist Prof. Druffner stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder.
56. Kunstsalon - 03.März 2016
Dr. Jörg Meiner sprach über „..in Deutschland geradezu einzigartig-“ -- Julius Zwiener oder der Versuch des Kaisers, Paris den Schneid abzukaufen“.
Dr. Meiner ist Einigen von Ihnen schon bekannt. Schon im Oktober 2007 hat er im Kunstsalon einen Abriß der Möbelgeschichte vorgetragen, die verschiedenen Stilarten,
Materialien und Konstruktionsformen erläutert und dann Beispiele aus der Roentgenwerkstatt in Neuwied gezeigt, deren Kunst, Technik und Kostbarkeit in damaliger
Zeit einzigartig in Deutschland waren. Nun hat er sich wieder einem hervorragenden Kunsttischler zugewandt und ein wunderschönes Buch über Julius Zwiener veröffentlicht:
„Berliner Belle Epoque“(Michael Imhof Verlag, Petersberg 2014). Es war 1989 eine große Überraschung, als es der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin gelang,
aus dem amerikanischen Kunsthandel ein herausragendes Möbelensemble zu erweben, das man nur von alten Innenraumfotos des Berliner Schlosses her kannte: verfertigt im
Neurokokostil von dem Ebenisten Julius Zwiener, ein bis zu diesem Zeitpunkt kaum fassbarer Berliner Meister. Erst in den zurückliegenden Jahren haben neue Quellenfunde
und Recherchen dazu beigetragen, seinem Oeuvre eine klarere Kontur zu verleihen
Der Vortrag veranschaulichte Zwieners Werdegang von Paris nach Berlin, seine hiesige Werkstatt, die vielfältigen Aufträge des Kaiserhauses, das Verhältnis zum berühmten
Pariser Ebenisten Emmanuel Zwiener und nicht zuletzt die politischer Komponente, die diesem Berliner Luxuskunsthandwek Pariser Prägung beigemessen wurde. Kaiser Wilhelm
II. hatte hochfliegende und vielfach gescheiterte Pläne, als kultureller Vorreiter in Erscheinung zu treten.
Jörg Meiner war jahrelang als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten an Ausstellungsprojekten beteiligt. In diesem Rahmen hat er 2008
einen Bestandskatalog des Mobiliars der Zeit zwischen 1840 und 1888 publiziert und von 2006 bis 2014 den Onlinekatalog der Zeichnungen Friedrich Wilhelm IV. konzipiert und
erarbeitet. Seit 2015 ist er als Kurator für die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin tätig.
57. Kunstsalon - 09.Juni 2016
die Referentin des 57. Kunstsalons ist Einigen von Ihnen wohl noch von ihrem Vortrag hier im Mai 2012 über das „Schadow Haus und seine Bewohner“ bekannt.
Frau Monika Peschken, M.A.sprach über „Lotte Laserstein (1898-1993).. Die Wiederentdeckung einer vergessenen Malerin-“.
Wie Monika Peschken zu diesem Thema kam, beschreibt sie so: „Durch eine große Retrospektive ihrer Bilder, die 2003-04 im Ephraim-Palais gezeigt wurde, bin ich auf Lotte
Laserstein aufmerksam geworden. Zwei Jahre später erschien von der Kuratorin dieser Ausstellung, Anna Carola Krause, ein Buch über das Leben und Werk der Malerin. 2010
wurde ihr Meisterwerk „Abend über Potsdam“ von der Berliner Nationalgalerie angekauft, was mein Interesse von neuem anspornte, zumal ich auch entdeckt hatte, dass ihr Nachlass
in der Berlinischen Galerie zu finden war. Mit Spannung verfolgte ich, wie nun immer mehr Bilder von ihr wieder auftauchten, und ich begann, diesen Vortrag über sie zu entwerfen,
worin ich ihr Leben und anhand einiger Bilder ihren Werdegang schildern möchte.“
Monika Peschken hat zunächst Germanistik, Anglistik und Philosophie mit Magisterabschluß studiert. Fünfzehn Jahre später folgte ein Studium der Kunstgeschichte.
Sie arbeitete freiberuflich als Reiseleiterin, Museumsführerin und in Ausstellungen, veröffentlichte Katalogbeiträge und zwei Bücher, so über das „Schadow Haus“. Sie ist Kuratoriumsmitglied der Schadow- Gesellschaft.
58. Kunstsalon - 29.September 2016
nach einem erholsamen oder interessanten wenden wir uns wieder den intellektuellen Herausforderungen zu, die Berlin im Herbst zuhauf bietet. Im ersten Kunstsalon nach dem
Sommerurlaub ging es um die Architektur der DDR-Zeit. Unser Referent hat schon im November 2010 kenntnisreich über „Die Ostberliner Zentrumsplanung zwischen Identität und Abgrenzung“ gesprochen.
Herr Dr. Peter Müllersprach über „Schein und Sein – Hermann Henselmann und der Kanon ostdeutschen Bauens“
Er stellte uns das gesamte Leben und Werk dieses umtriebigen DDR-Architekten vor, der wie kein zweiter Architektur und Städtebau in der DDR der 1950er und 1960er Jahre
prägte. Er ist der Architekt des Projektes Stalinallee, des “Haus des Lehrers“ und trieb mit seinem Institut für Typenprojektierung (VEB) die industriell ausgerichtete Massenproduktion in der Wohnbebauung voran.
Dr. Peter Müller wurde in Roßlau/Elbe geboren, studierte zunächst Informatik an der Universität Rostock und ab 1991 Kunstgeschichte und Publizistik an der FU Berlin. Mit
einer Arbeit zur Planungs- und Baugeschichte des Berliner Fernsehturms schloß er den Magister Artium ab. Dann war er Mitglied des Graduiertenkollegs „Politische
Ikonographie“an der Universität Hamburg und Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Promotionsarbeit 2002 hatte zum Thema „Symbolsuche. Die
Ostberliner Zentrumsplanung zwischen Repräsentation und Agitation“ (als Buch erschienen). Von 1992 bis 2002 arbeitete er als freier Journalist (u.a. für die Berliner
Zeitung, Die Welt und FAZ). Seit 2002 ist er tätig bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, zunächst als Persönlicher Referent der Kulturstaatsministerin
Christina Weiss, ab 2006 zuständig für den Bereich Provenienzforschung und Restitution von NS-Raubkunst, seit 2015 im Arbeitsbereich Geschichtsmuseen und Gedenkstätten des Bundes zur Erinnerung an das NS-Unrecht.
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